Rückblick: Offenes Netzwerktreffen „Wohnen statt Unterbringung“

Kurz vor Weihnachten lud die Tür an Tür-Integrationsprojekte gGmbH im Rahmen des bundesweiten Projektverbundes „Wohnen statt Unterbringung – WosU reloaded“ zu einem offenen Netzwerktreffen nach Berlin ein.

Gemeinsam mit den Projektpartner:innen von ZAM e.V., Diakonie Augsburg, moveGLOBAL e.V., Haus der Kulturen – Interkulturelle Begegnungsstätte e.V., Afropa e.V. und der Welcome Alliance von ProjectTogether wurde damit nicht nur ein Raum geschaffen, um sich über aktuelle Herausforderungen und innovative Lösungsansätze an der Schnittstelle von Migration, Wohnen und Wohnungsnotfallhilfe auszutauschen. Die zweitägige Veranstaltung bot auch Gelegenheit, auf eineinhalb Jahre WosU-reloaded zurückzublicken und gleichzeitig einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Der Einladung folgten über 60 Vertreter:innen aus Migrantenselbstorganisationen, Wohlfahrtsverbänden, Zivilgesellschaft und Wissenschaft aus ganz Deutschland, um gemeinsam neue Wege und bereits bewährte Praktiken in der Unterstützung und Beratung von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte diskutieren.

Deutlich wurde: Um Menschen den Weg zu einem selbstbestimmten Wohnen zu ebnen und sie dabei nachhaltig zu unterstützen, braucht es mehr als kurzfristige Projekte oder Einzelinitiativen. Wohnraumversorgung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die langfristige Strategien, tragfähige Bündnisse und sektorübergreifende Zusammenarbeit erfordert. Genau hier setzte das Netzwerktreffen an: Es bot einen Raum für Austausch, Vernetzung und die gemeinsame Weiterentwicklung bestehender Ansätze.

So lieferte die Podiumsdiskussion „Resiliente Strukturen schaffen“ wertvolle Einblicke in Strategien zur nachhaltigen Sicherung von Projekten und Anlaufstellen. Vertreter:innen aus dem Bundeskanzleramt, der Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Initiativen diskutierten über flexible Fördermodelle, widerstandsfähige Netzwerke sowie die langfristige Sicherung von Wissen und Ressourcen.

Als ein zentraler Baustein kann dabei auch das Praxisbuch „selbst. bestimmt. wohnen.“ betrachtet werden, das im Rahmen von WosU-reloaded entstanden ist und am ersten Abend veröffentlicht wurde. Es bündelt bewährte Konzepte, innovative Projekte und praxisnahe Lösungsansätze an der Schnittstelle von Migration, Wohnen und Wohnungsnotfallhilfe und steht ab sofort als kostenfreier Download unter www.selbst-bestimmt-wohnen.de zur Verfügung.

Einen praxisnahen Einblick in konkrete Lösungsansätze wie den Fachbeirat von Fair mieten – Fair wohnen, die gleichberechtigte Beteiligung von Erfahrungsexpert:innen in der Peer-Arbeit oder die Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft boten am zweiten Tag unterschiedliche Workshop- und Gesprächsformate. Die Diskussionen zeigten sehr eindrucksvoll, wie essenziell die ressort- und sektorübergreifende Zusammenarbeit zur Stärkung bestehender Strukturen ist, um nachhaltige Veränderungen im Bereich Wohnen und Migration zu erreichen.

Eines wurde dabei besonders deutlich: Das Netzwerktreffen war kein Abschluss, sondern eine weitere wichtige Wegmarke auf dem gemeinsamen Weg zu mehr Teilhabe auf einem zunehmend angespannten Wohnungsmarkt. Die entwickelten Ansätze und Impulse gilt es nun weiterzudenken, zu vertiefen und in die Praxis zu überführen – in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteur:innen.

Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden, Referent:innen und Teilnehmenden, die das Netzwerktreffen zu einem so wertvollen Austausch gemacht haben! Ein besonderer Dank gilt dabei auch der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Beauftragten für Antirassismus, durch deren Förderung das Projekt WosU-reloaded und das Netzwerktreffen ermöglicht wurden. 

 

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